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Ein Gefühl von Hoffnung

Auf einem Blatt ich fand, eine Träne im Morgengrau,
sie erschien mir wie Tau.
Im Glanze des Sonnenlichts, begann zu wandern
und traf mit all den einsamen andern,

auf einen Bach, in dem sie sich vereint,
mit allen Tränen, die jemals geweint.
Sie fließen vorbei an Feldern und Bäumen,
an all den unerfüllten Träumen.

Der Bach, er wird zum Fluss, ohne Hoffnung
und jeglicher Erinnerung.
Als Wasserfall stürzt er ins Meer,
ohne Liebe, ohne Leben, vollends leer.

Im Glanz der Sonne, die sich im Wasser spiegelt,
sich das Tränenmeer wiegelt.
Dann steigen Tränen empor,
sammeln sich als Wolkenchor.

Ziehen davon, suchen das Glück.
Sehnsucht und Träume kehren zurück.
Aus ihnen der Regen fällt,
der alles zum Blühen bringt, auf dieser Welt.

© Marina Heimann

Auszeichnung der Brentano Gesellschaft und Aufnahme des Gedichtes " Ein Gefühl von Hoffnung" im "Jahrbuch für das neue Gedicht / Die Wende", Frankfurter Bibliothek 2020


Aus heiterem Himmel

Sandsturm in Wüste,
heiß wie Glut.

Wellen brechen,
nach der Flut.

Windböen sich sammeln,
Häuser zerstören.

Menschen verloren,
zu Niemand gehören.

Erde speit Feuer,
bricht entzwei.

Alles verloren,
alles vorbei.

© Marina Heimann

Auszeichnung der Brentano Gesellschaft und Aufnahme des Gedichtes " Aus heiterem Himmel" im "Jahrbuch für das neue Gedicht / Aus heiterem Himmel", Frankfurter Bibliothek 2019


Flucht aus der Einsamkeit

Mauern so hoch und breit,
schließen ein, meiner Seele Einsamkeit.
Von der Liebe entfernt, meilenweit.
Der Versuch zu fliehen, verläuft in der Dunkelheit.

Schatten an Schatten aneinandergereiht,
Nichts von vertrauter Zweisamkeit.
Mein Schmerz, niemand zum Teilen bereit.
Mein Herz verloren in der Unendlichkeit.

Wie kann ich entkommen, wann ist es soweit?
zu brechen, zu entfliehen meiner Traurigkeit.
Liebe zu finden, wann bin ich bereit?
Mich zu ergeben in Zärtlichkeit!

© Marina Heimann

Auszeichnung der Brentano Gesellschaft und Aufnahme des Gedichtes " Flucht aus der Einsamkeit" im "Jahrbuch für das neue Gedicht / Auf der Flucht", der Frankfurter Bibliothek 2018


Liebesbotschaft

Im Einklang der Wellen
unsere Herzen sich wiegen.
Nicht an Felsen zerschellen,
zusammen in Stromschnellen,
aneinander schmiegen.

Der Saft der Liebe wird fließen
aus unzähligen Quellen.
Unsere Seelen sich darin ergießen,
sich umschließen,
werden zu Wellen.

© Marina Heimann

Auszeichnung der Brentano Gesellschaft und Aufnahme des Gedichtes "Liebesbotschaft" im „Jahrbuch für das neue Gedicht / Liebesbotschaft“, der Frankfurter Bibliothek 2017


Das Buch

Unsere Geschichte geschrieben in einem Buch.
Wer nahm wohl den Stift in die Hand?

Der Anfang ist mir unbekannt.
Doch zu finden ich versuch,
die Stelle wo der Schreiber mich genannt.

Ich hab dich begleitet.
Ein Stück deines Lebens
und mit dir den Text gestaltet.

Hab mit dir gelacht und geweint.
Konnte dich nicht halten,
sind nicht mehr vereint.

Mein Name – verloren in den Zeilen.
Jetzt schreiben andere mit dir,
ein neues Kapitel und verweilen.

Der Stift, unsere Liebe, – zerbrochen.
Das Ende, – es bleibt für mich offen!

© Marina Heimann

Auszeichnung der Brentano Gesellschaft und Aufnahme des Gedichtes „Das Buch“ im "Jahrbuch für das neue Gedicht / "Warum hast du mich verlassen?" der Frankfurter Bibliothek 2016

Das Geheimnis

Auf der Straße ein Brief,
aus rosa Papier.
Ungeöffnet liegt er vor mir.

Vom Regen die Schrift,
schon leicht verwischt.

Wer ihn wohl schrieb, den Brief,
und was ihn dazu trieb,
warum er hier wohl liegt?

Windböen sich vereinen,
wirbeln ihn fort, den grad Gefundenen, den Meinen!

Durch die Lüfte gleitet der Brief.
Der Wind trägt ihn fort
an einen mir unbekannten Ort.

Vom Inhalt nichts offenbart.
Das Geheimnis bewahrt.

© Marina Heimann

Auszeichnung der Brentano Gesellschaft und Aufnahme des Gedichtes "Das Geheimnis“ im "Jahrbuch für das neue Gedicht / Das Geheimnis" der Frankfurter Bibliothek 2015

Am Kamin

Feuer der Leidenschaft;
Augenblicke lodernder Flammen erhasche,
brenne sündhaft,
bevor du wirst zu Asche.

Verschmelze die Seelen der Liebenden;
damit sie werden eins.
Lass nichts sie verschwenden,
vom Feuer des menschlichen Seins.


© Marina Heimann

Auszeichnung der Brentano Gesellschaft und Aufnahme des Gedichtes "Am Kamin" im "Jahrbuch für das neue Gedicht / Am Kamin " der Frankfurter Bibliothek 2014

Das Licht

Siehst du das Licht,
das die Dunkelheit bricht?
Noch im Verborgenen die Saat,
die sich aus der Dunkelheit wagt.

Regentropfen sich ergießen
und aus der Saat ein Keim beginnt zu sprießen.
Der Weg noch weit,
überschattet mit Einsamkeit.

Doch wenn der Keim das Licht erreicht,
jeder Schatten von ihm weicht.
Und in des Tages Angesicht,
blüht eine Blume im Sonnenlicht.



© Marina Heimann

Auszeichnung der Brentano Gesellschaft und Aufnahme des Gedichtes im "Jahrbuch für das neue Gedicht / Das Licht" der Frankfurter Bibliothek 2013.

Seelenwanderung
Die aufgehende Sonne
sich spiegelt im Meer
trägt meine Sehnsucht
vor sich her.

Die so schwer
zu ertragen scheint
und alle Tränen
die ich je geweint.

Verschmelzen, sind vereint
in jeder Welle, die weicht
und niemals
das Ufer erreicht.

Steigen sie empor ganz seicht
beginnen eine Wanderung
ohne Ziel, enden sie
in meiner Erinnerung.

Entschweben, in die Abenddämmerung
und meine Sehnsucht sich wiegt
auf den Schwingen des Vogels,
der dort fliegt.


© Marina Heimann

Auszeichnung der Brentano Gesellschaft und Aufnahme des Gedichtes im "Jahrbuch für das neue Gedicht / Die Reise" der Frankfurter Bibliothek 2012.

Träume

Gib mir deine Träume
ich hülle sie ein
halte sie fest, als wären sie mein.

Laß sie nicht entkommen
oder verloren geh`n
wann immer du willst, kannst du sie seh`n.

Manchmal da verliere ich mich in Ihnen
wenn ich sie heimlich träume
dabei den Tag oder die Nacht versäume.

Schön, das es sie gibt
so sehr gefallen sie mir
wie sie geträumt, geträumt von dir.


© Marina Heimann

Auszeichnung der Brentano Gesellschaft und Aufnahme des Gedichtes im "Jahrbuch für das neue Gedicht / Augenblicke" der Frankfurter Bibliothek 2009.

Aufnahme des Gedichtes "Träume" in die Publikation "Ausgewählte Werke XXI 2019 " der Bibliothek deutschsprachiger Gedichte